Aus der QUAV 4 (QUAVIER Nr. 112, September 2023)

 

Verkehr

Projekt «Neuordnung Allmenden»

Bei der Neuordnung der Allmenden im Wankdorf ist das Ziel, die oberirdischen Parkplätze aufzuheben durch Realisierung einer unter­irdischen Parkierungslösung. Zur Zeit ist keine Lösung auf dem Tisch, aber es wurde angekündet, dass die UBS-Bank ein Projekt dazu plant, zusammen mit der Erweiterung der Stadionnutzungen. Die frei werdende Fläche könnte durch Fussballfelder für YB genutzt werden. Das Fazit nach der Präsentation durch den ­Gemeinderat, vertreten durch den Stadtpräsidenten Alec von Graffenried und Gemeinde­rätin Marieke Kruit, ist, dass die «vollständige» Aufhebung der Parkplätze zwar angekündigt wurde, dann aber in der Medienmitteilung auf «weitgehende» relativiert wurde. Alternative Vorschläge für YB-Trainingsfelder wie Bottigenmoos und Mösli Ostermundigen wurden dabei ausgeschlossen. Die Quartierkommission befürchtet, dass wenn Spitzenfußball in Bern weiterverfolgt wird (Frauenfussball EM 2025, Länderspiele u. a.), auch weiterhin zonenwidrige Nutzungen geduldet werden: statt Parkplätze, wie bisher, neu Fussballfelder, die nicht nur Rasen, sondern auch zahlreiche Bauten wie Zäune, Flutlichter und Garderoben beinhalten.

Die QUAV 4 wird sich dafür einsetzen, dass keine exklusiven Nutzungen erlaubt werden, sondern dass neue Plätze auch für Leute aus dem Quartier offen sein sollen.

An der DV 243 wurde beschlossen, dass ­Oskar Balsiger, Richard Pfister, Hans-Ulrich Gränicher, Hélène von Aesch und Nicole Wyrsch die Quartierinteressen in der IG ­Allmend vertreten werden.

 

Begleitgruppe «GTO Verkehrliche Gesamtsicht»

Die Stadt Bern hat die Strassen-Sanierungsprojekte zwischen dem Helvetiaplatz und dem Freudenbergerplatz in einem Gesamtprojekt Thunstrasse-Ostring (GTO) zusammengefasst. Das Projekt auf dem Abschnitt Ostring konnte in der Zwischenzeit erfolgreich realisiert werden. Im Rahmen der bisherigen Projektierungsarbeiten konnte für die weiteren Strassenabschnitte keine akzeptable Lösung für die einzelnen Verkehrsteilnehmenden gefunden werden; insbesondere konnten die Konflikte bei der Veloführung auf dem Trottoir (enge Platzverhältnisse) nicht gelöst werden. Weiter wurden im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens zur Sanierung der Thunstrasse West diverse Einsprachen gemacht, und die Stadt Bern hat zusammen mit Bernmobil entschieden, für die Strassenräume ­zwischen Helvetiaplatz und Burgernziel neue Lösungsansätze noch einmal übergeordnet in einer «Verkehrlichen Gesamtsicht» zu analysieren.

An der DV 243 vom 6. Juni wurden Jürg ­Krähenbühl, Hans-Ulrich Gränicher und ­Hélène von Aesch als Vertretung der QUAV 4 in die Begleitgruppe gewählt.

 

Tramhaltestelle Guisanplatz

Über das von der QUAV4 abgelehnte Vorhaben «Neubau Haltestelle Guisanplatz» wird das Projektteam die QUAV 4 an ihrer DV 245 am 24.Oktober informieren und sie über den aktuellen Planungsstand in Kenntnis setzen. Seitens des Projekts werden die Bauherren vom Kanton Bern und von Bernmobil sowie der Generalplaner teilnehmen. Eventuell werden auch der Bauherr der Stadt Bern für die Siedlungsentwässerung und ein Vertreter der BHU (ingenta ag) dabei sein.                                                                                                                                                                                                      (GS)

 

 

Raum gestalten

Ersatzmassnahmen Wyssloch (Teiche im Wyssloch/Astra-Ausgleichsmassnahme)

An der DV 243 vom 6. Juni haben Andri Sinzig (Bereichsleiter Projektmanagement Nord/ UVEK/ASTRA) und Franziska Witschi (natur­aqua PBK, Projektverfasserin), assistiert von Nik Indermühle (Projektleiter Natur + Ökologie), die Ersatzmassnahmen am Wyssloch präsentiert.

Andri Sinzig führte in die Ausgangssituation ein: Für das sogenannte Bananendreieck musste ein Naturersatz gefunden werden, da die ursprünglich bestimmte Parzelle durch ­eine Projektänderung nicht mehr als sinnvoll erachtet wurde. Neu wird nun ein Teil im Wyssloch in einem Nationalstrassen-rechtlichen Verfahren öffentlich aufgelegt. Bei diesem ist die QUAV 4 nicht zur Einsprache berechtigt. Die ökologische Ersatzmassnahme wird grundbuchrechtlich gesichert. Die Finanzierung der Ausgleichsmaßnahme wird durch das ASTRA gewährleistet, der laufende Unterhalt von Stadtgrün.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die konkreten Massnahmen beinhalten drei Teiche, davon zwei mit natürlicher Abdeckung (Lehm) und einer mit einer Betonunterlage, der dann auch mittels eines Steges zugänglich und erlebbar sein wird. Die Teiche mit einer maximalen Tiefe von 1m verfügen über ein Flachufer hangseitig und ein steileres zum Bach hin, der auch als Abfluss bei Regen dient. Die Teiche verfügen über einen «Pumpensumpf», um durch Leerung den Fischbestand in Schach zu halten. Der Bach wird für die ­Vegetation ausgeweitet wie der Spickel unterhalb des Zentrum Paul Klee/Autobahn. Zusätzlich werden Kleinstrukturen (Hölzer, Steine) in Zusammenarbeit mit den Schulen geschaffen. Die Wiesen werden mit Magersaat und ­Blumenmischungen naturnaher gestaltet. Die Umsetzung wird ca. 4 Wochen beanspruchen. In dieser Zeit wird eine Umleitung via Bürglenstraße geschaffen.

Die landwirtschaftliche Nutzfläche als Teil des Elfenauhofs wird bachseitig aus der Pacht herausgenommen. Die Fruchtfolgefläche rechts vom Bach wird erhalten, links wird sie aufgehoben. Dazu sind keine Umzonungen nötig. Auf die Frage, ob der Ersatz Wyssloch, der ja bereits eine Naturfläche ist, im Gegensatz zur Wankdorfparzelle, die vor Menschen geschützt sei, nicht ein schwacher Ersatz sei, wird festgehalten, dass die isolierte Bananenparzelle ökologisch nicht verbunden ist und nicht wie das Wyssloch als Finger in die Stadt funktionieren würde. Zudem werde auch die ­Wassersituation am Egelsee verbessert. Bezüglich Wassermanagement wird aufgrund von Tests mit Baggerschlitzen dank Hangdruckwasser bei den Lehmwasserbecken kein Leitungswasser eingespeist werden. Der Teich mit Betonbecken wird nur durch Wetter­wasser versorgt. Der Zugang zum Schlittelhang, falls es in Zukunft noch Schnee gibt, bleibt erhalten. Die Planung bleibt ergebnisoffen, und es soll dynamisch auf Veränderungen reagiert werden können.                                                                                                                                                                                 (GS)

 

Museumsquartier

Simone von Graffenried, Vorstand QUAV 4, hat als Vertreterin ohne Stimmrecht im Verein Museumsquartier an der 5. MV Museumsquartier teilgenommen. Thema waren Aktivitäten wie Charta, Dachmarke, Vergabe Vertiefungsstudie Bau, Hackathon u.a. Für das Projekt «Hackathon» wurde eine neue Stelle ausgeschrieben und besetzt.                                                                            (GS)

Die Nationalbibliothek hat kürzlich das «erste Buch» über das Museumsquartier herausgegeben. Es handelt sich um ein Ringheft von 30 Seiten A4. Darin werden alle elf Kultur- und Bildungsinstitutionen dargestellt, die der Verein Museumsquartier umfasst. Zusammen wollen sie neue Angebote schaffen und einen neuen Stadtraum gestalten. Vom Alpinen ­Museum bis zum Gymnasium Kirchenfeld ist jede Institution porträtiert, mit Foto, Lageplan, Aufgabenbeschrieb, und für jede erzählt eine mitarbeitende Person, was ihr an der Arbeit am meisten gefällt, was ihre liebste Entdeckung war, und wo ihr Lieblingsort im Museu  msquartier liegt. Auch nennen alle sog. Fun Facts, die es bei ihnen gibt, z. B. den Fluchtstollen im Historischen Museum oder die kleinen Stromschläge, welche die metallischen Tablare in der Nationalbibliothek austeilen. Und wussten Sie, dass im Schützenmuseum ein Gespenst namens Sir Frederick William Longbottom umgeht? Das Heft können Sie bei den genannten Institutionen einsehen. Viel Vergnügen.      (ar)

 

 

Von Menschen für Menschen

Digitales Stadteilbüro QUAV 4

An der letzten Projektgruppensitzung vom 4. Mai wurden drei Anbieterinnen für eine Präsentation eingeladen: «Decidim», «crossiety» und «beUnity». Auf Grund der drei Präsentationen hat die Projektgruppe dem Vorstand mittels eines Argumentariums als Entscheidgrundlage empfohlen, mit «beUnity» in die erste Testphase einzusteigen, da deren Anwendung bereits im Quartier, beispielsweise im Murifeld und in der WBG8, genutzt wird. Der Vorstand ist in eigener Kompetenz der Empfehlung gefolgt, da die Delegierten bereits an der DV 238 vom 29.November 2022 dem Projekt zugestimmt hatten.

Sobald ein Termin gefunden wird, werden wir in der Projektgruppe mit «beUntiy» einen Kickoff starten. In dieser Phase soll während einem Jahr die Anwendung durch alle Delegierten und den Vorstand testweise ­genutzt werden, um dann zu entscheiden, ob wir mit dieser Plattform weiterfahren und den Zugang auf alle Mitgliedorganisationen ausweiten.

Änderungen in der Quartierkommission

Als Ersatz für Richard Pfister wählten die ­Delegierten Nadja Kehrli-Feldmann, Vertreterin der SP Bern Ost, in den Vorstand ab Juli 2023. Nadja Kehrli-Feldmann hat an ihrer ersten Vorstandsitzung teilgenommen und wird das Ressort «Energie/Klima/Recycling» betreuen. Jürg Krähenbühl hat als Präsident das Ressort «Koordination/Kommunikation, Stadtplanung, Baugesuche, öffentlicher Raum». Die ­anderen Ressorts bleiben unverändert.

 

Schliessung Migrosfiliale im Zentrum Wittigkofen

Die Quartierkommission und insbesondere die Quartierbevölkerung in Wittigkofen haben mit Schrecken zur Kenntnis genommen, dass die Migrosfiliale im Zentrum geschlossen werden soll. Nur der Denner bleibt. Die QUAV 4 bittet die Kirche, die Miteigentümerinnen sowie die Verwaltung Primera, eine Nachfolge zu finden. Der Vorstand hat den Verantwortlichen einen entsprechenden Brief geschrieben.

 

Migros Wittigkofen: schon seit 13.7. um 19 Uhr zu!                                               Foto: ar

 

Optimierungsmassnahmen für ­Quartierorganisationen

Der Stadtrat hat der Erhöhung der Subventionen an die fünf Quartierorganisationen ab 2024 um Fr. 70'000 auf Fr. 400'000 pro Jahr zugestimmt.

 

Jubiläumsfeier 50 Jahre Wittigkofen

Der Quartierverein Wittigkofen hat mit einem vielfältigen Programm während einer Woche mit einem Eröffnungsakt am 24. Juni das 50Jahre-Jubiläum gefeiert. Die von 1972 bis 1980 erbaute Siedlung ist eine der letzten ­Vertreterinnen des Konzepts Satellitenstadt gewesen, mit dem die zunehmende Nachfrage nach Wohnraum gestillt werden sollte, wie der Berner Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross ­erklärte. Daher unterscheide sich diese auch von Pionierprojekten wie dem Tscha­rnergut. Der Entwurf, den der Basler Architekt Otto Senn an der Expo 64 präsentierte, sah auf 142 Hektaren zahlreiche Hochhäuser, ein Schwimm- und Hallenbad, Sportplätze ­sowie zwei Kirchen und einen Friedhof vor. Dann kam 1973 die Ölkrise, die Investoren ­fehlten. Fünf Hochhäuser und acht weitere Wohnblocks wurden dennoch realisiert. Auf einem Quadratmeter Bauland entstehe heute in der Stadt Bern rund doppelt soviel Wohn­fläche wie ­damals bei Überbauungen wie jener in Wittigkofen. Die Überbauung auf dem Viererfeld werde beispielsweise nur sechs bis sieben Stockwerke, aber auch mehr Gärten ­haben.

(Hochparterre 22.6.23, QvW: http://qv-wittigkofen.ch/joomla/index.php)

 

Anträge um Unterstützung durch die QUAV 4

Die Delegierten haben an der DV 243 beschlossen, dass aufgrund zahlreicher Anträge um Unterstützung von Quartierfesten der Vorstand die Kriterien überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Bis anhin wurden keine Fest-Beiträge gesprochen, da solche Anlässe in der Regel selbsttragend sein sollten und für die QUAV 4 ein Fass ohne Boden werden könnten.

Anpassungen werden dann auf unserer Webseite publiziert unter: www.quavier.ch/projektfonds.html

 

QUAV 4 Delegiertentag am 24. Juni in Thun

Die Delegierten sind am 24. Juni nach Thun gereist und haben an einem Stadtrundgang teilgenommen. Der Stadtarchitekt Florian Kühne hat uns über zentrumsnahe laufende und geplante Projekte kompetent informiert. Den Heimweg haben wir danach per Schiff via Interlaken angetreten.

Weitere Infos zur Stadtplanung Thun unter: www.thun.ch/planungsprojekte.

 

 

 

 

 

 

 

Delegierte in Thun. Foto: Alexander Feuz

 

 

Emma-Graf-Preis 2023

Der Emma-Graf-Preis für Partizipation im Stadtteil 4 wurde zum zweiten Mal vergeben und geht dieses Jahr an Marlies Gerber für ihr langjähriges Engagement in Wittigkofen. Sie hat sich stets für die Beteiligung Jugendlicher und Erwachsener mit unterschiedlichstem Hintergrund bei allen möglichen Aktivitäten eingesetzt und ist ihnen immer auf Augenhöhe begegnet.

SpielreVier erhält auf Anregung von Marlies Gerber den diesjährigen Emma-Graf-Förderpreis. Die junge Organisation unterstützt die Partizipation und Eigen-

verantwortung von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil 4. Mit dem Emma-Graf-(Förder)Preis ehrt die Quartierkommission QUAV 4 Personen aller Generationen

für ­besondere Verdienste in Partizipation und Mitwirkung im Stadtteil 4. Die Preisver­leihung findet am 22. September ab 17.30 Uhr im Träffer statt und ist öffentlich.                                                                                                 (mr)