Leitbild Fokusraum Bern Ost
Das Generationenprojekt «Bypass Bern Ost» ist Stammgast im QUAVIER (s. Nr. 109). An der Delegiertenversammlung vom 29.11.22 hat Jeanette Beck vom Stadtplanungsamt den Entwurf des Leitbildes Fokusraum mit dem Titel «den Raum neu denken» vorgestellt. Das Leitbild soll die Leitplanken für die Planungsprozesse und die Verantwortlichkeiten definieren. Es soll aufzeigen, was die Bevölkerung von der Verlegung der Autobahn A6 in einen Umfahrungstunnel bis 2045 erwarten kann, und wie die betroffenen Quartiere, deren Infrastrukturen und Lebensräume auf diese Veränderung vorbereitet werden können. Der Leitbildprozess soll im Frühsommer 2023 abgeschlossen werden.
Mit dem Projekt Bypass Bern Ost wird eine tiefgreifende Veränderung der Nutzung und Gestaltung des Autobahntrassees möglich, wie Orlando Eberle (Stadtplanungsamt) skizzierte. Der Leitbildentwurf wurde am Anlass «Blick in die Werkstatt vom 23.11.22» in Form einer Ausstellung im Zentrum Freudenberg präsentiert. Sie zeigte Entwicklungsvorschläge, z B. die «15-Minuten Stadt», oder wie die kleinräumige Quartierinfrastruktur weiterentwickelt werden könnte, und wie der städtische Lebensraum zu gestalten wäre.
Einige Fragen sind noch nicht beantwortet. Wie wird sich der Halbanschluss beim Freudenbergerplatz mit dem geplanten Ausbau auf 8 Spuren im Grauholz vertragen? Da Verkehrsplaner Karl Vogel mit einer Verkehrsabnahme rechnet, hat die Stadt Bern Einsprache gegen den Ausbau erhoben.
Informationen zum Leitbild und zur Ausstellung s. –> www.bypass-bern-ost.ch
Überbauung Burgernziel, Verkehr und Parkierung
Verkehrsplaner Karl Vogel hat bei der QUAV 4, Arbeitsgruppe (AG) Verkehr, am 24.1.23 die Situation erläutert. Die Bushaltestelle vor der Migros ist gegenwärtig mit rot-weissen Baustellenlatten signalisiert. Die Zwischenlösung soll für ca. 1 Jahr beibehalten werden; sie soll wie eine Baustelle wirken. Der Stadtrat will eine durchgehende Allee, einen Veloweg und mehr Sicherheit für Fussgänger. Alles werde aber nicht Platz haben. Als Zwischenlösung könne keine Allee erstellt werden. Die Idee, Töpfe zu stellen, liege bei Stadtgrün Bern. Der Unterhalt der Töpfe im Sommer wäre sehr intensiv. Das Anliegen der Anwohnenden Werner-/Staufferstrasse für Zubringerdienst wurde zurückgestellt; man müsse das Ende der Bauarbeiten abwarten, erst nach Eröffnung des Restaurants könne eine Situationsanalyse vorgenommen wrerden.
Über 50 Anwohnende haben einen Antrag zum Baustellenverkehr eingereicht. Die 2-jährige Bauzeit habe zu einer unzumutbaren Belastung durch den Baustellenverkehr und durch die parkierten Autos der auf der Baustelle Beschäftigten geführt. Niemand fühlte sich für eine Verbesserung zuständig. Es wird von der Stadt erwartet, dass sie bei weiteren ähnlichen Baustellen eine bessere Regelung durchsetzt.
Beleuchtung und Raumtemperaturen
Gemeinderat Reto Nause, Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie, erläuterte an der Delegiertenversammlung vom 10. Januar 2023 die Lage der «Energieversorgung Heute und in Zukunft» und schilderte, wie eine mögliche Mangellage auf der Ebene Bund-Kanton-Stadt Bern geregelt werden soll. Ein Break Down beim Gas und Strom könnte mit unbekannten Folgen verbunden sein, da die Behörden diesbezüglich noch keine Erfahrungen hätten. Es gehe schätzungsweise einen Monat, um die Gasversorgung wieder hochzufahren. Auch bei einer Stromabschaltung, die quartierweise erfolgen müsste, ist unklar, ob und wie diese funktionieren würde. Zur Zeit laufen freiwillige Massnahmen. Glücklicherweise hat der milde Winter bis jetzt Einsparungen gebracht, ohne aktiven Verzicht oder Verbote.
• Auf das Anleuchten von öffentlichen und historischen Gebäuden wird verzichtet.
• Die Reduktion der Lichtintensität der Strassenbeleuchtung wird unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten
• geprüft. Leuchtreklamen städtischer oder stadtnaher Organisationen werden abgeschaltet.
• Die Raumtemperatur wird in Verwaltungsgebäuden und Schulen auf 20 Grad gesenkt. Garagen und Lagerhallen
• bleiben unbeheizt. In öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Temperatur um bis zu 4 Grad gesenkt.
• In den städtischen Hallenbädern wird die Wassertemperatur um 1 bis 2 Grad reduziert. Wo möglich, wird bei
• Waschbecken in Verwaltungsgebäuden das Warmwasser abgeschaltet.
• Die Mitarbeitenden der Stadt Bern sollen am Arbeitsplatz Energiesparmassnahmen berücksichtigen.
Bei den längerfristigen Massnahmen setzt die Stadt vor allem auf den Ausbau der Fernwärmeversorgung. Im Stadtteil 4 ist jedoch kein solches Netz geplant. Hier sind die privaten Eigentümer*innen gefordert. Diesen verspricht die Stadt finanzielle Anreize mittels Förderinstrumenten. Eine rasche Umsetzung scheitert zur Zeit an Lieferengpässen und am Mangel an Fachkräften. Auf die Frage, warum EWB nicht wie beim Glasfasernetz in Eigenregie Solarpanels installiere, meinte Gemeinderat Nause, dass dies nicht finanzierbar wäre. Auch könne der Ausbau von Solarpanelanagen die Winterstromlücke nicht vollständig beheben. Weitere Infos zu den freiwilligen Energiesparmassnahmen s. –> bern.ch/mediencenter/ medienmitteilungen/aktuell_ptk/stadt-schraenkt-beleuchtung-ein-und-senkt-temperaturen. Die Energieberatung der Stadt Bern beantwortet alle Fragen unter –> energieberatungstadtbern.ch
Kooperation Ostermundigen-Bern
Die QUAV 4 hat am 10.12.22 eine Stellungnahme zur Kooperation Ostermundigen-Bern abgegeben. Sie begrüsst grundsätzlich eine Fusion, stellt aber die Frage, wie die raumplanerischen Probleme, die sich aus der teils zufälligen Grenzziehung zwischen den Gemeinden ergeben, angegangen werden sollen.
Hauptkritik wurde an der Partizipationslösung geäussert. Die QUAV4 bedauert, dass die Partizipation der Stadtteile aus der Vorlage ausgeschlossen wurde. Zwar wird begrüsst, dass die künftige Stadtteilkommission des Stadtteils Ostermundigen einen öffentlich-rechtlichen Charakter bekommt. Die QUAV 4 möchte aber ein privater Verein bleiben, damit die Niederschwelligkeit bewahrt wird, und alle Stadtteil-spezifischen Vereine Zugang zur Kommission haben. Es irritiert, dass die heutigen Stadtteilvertretungen nicht die gleichen Kompetenzen erhalten, wie sie der künftigen Kommission des Stadtteils 7 zugesprochen werden sollen. Hierbei geht es vor allem um die Finanz- und Budgetkompetenzen. Die QUAV 4 kämpft zusammen mit den andern Stadtteilkommissionen seit langem um eine höhere Subventionierung, so dass insbesondere die unterdotierten Geschäftsstellen besser ausgestattet werden können.
Die QUAV 4 beantragt deshalb eine Befristung der Sonderlösung für die Stadtteilkommission Ostermundigen, es sei denn die alten Stadtteile erhalten gleichwertige Kompetenzen. Ferner hält die QUAV 4 daran fest, dass eine Reform der Stadtteilpartizipation zeitgleich mit der Fusion in Angriff genommen wird.
Neues Organisationsreglement
Das Organisationsreglement von 2018 musste aufgrund der Beschlüsse der DV vom 29.3.22 revidiert werden. Es regelt die Arbeit von Vorstand, Geschäftsstelle und der Delegiertenversammlung. An der DV vom 29.11.22 hat die QUAV 4 das neue Organisationsreglement verabschiedet. Es war erforderlich, um die Aufgaben der QUAV 4 als Verbindung zwischen Verwaltung und Bevölkerung gemäss Statuten und Auftrag der Stadt sicherzustellen. Diese Aufgaben sind die Informationsvermittlung an die Quartierbevölkerung zu
städtischen Vorhaben und die Erarbeitung von Stellungnahmen zu Anliegen, die das ganze Einzugsgebiet betreffen.
– Jedem Vorstandsmitglied wird ein Ressort zugeteilt.
– Es wird eine Geschäftsstelle geführt, welche die Anlaufstelle nach innen und aussen bildet.
Wohnumfeldverbesserung Schönberg Ost
Die Aufwertung öffentlicher Grünanlagen erfolgt grundsätzlich über die normalen Instandhaltungsarbeiten von Stadtgrün Bern. Sie dienen der Behebung von baulichen Mängeln und Sicherheitsdefiziten sowie dem Werterhalt einer Anlage. Andererseits besteht seit 1998 mit der Wohnumfeldverbesserung (WUV) ein Partizipationsprogramm von Stadtgrün. Die Bevölkerung erhält damit die Gelegenheit, über die Quartierorganisationen ihre Bedürfnisse an die städtischen Grünanlagen bei Stadtgrün Bern anzumelden und bei der Verbesserung ihres Wohnumfelds mitzuwirken. Die Genossenschaft Schönberg-Ost hat diese Möglichkeit ergriffen und das
Projekt «Bewegungsplatz Schönberg Ost» erarbeitet. Dieser Spielplatz wurde gemäss Quartierplan 2010 zwischen der Brechbühler- und Ostermundigenstrasse erstellt und seitdem von der Genossenschaft unterhalten. Wegen der nicht optimalen Anbindung an das Quartier und der momentanen Gestaltung wird der Spielplatz heute kaum genutzt. Die bestehende unattraktive «Installation» kommt in die Jahre. Um das Manko des Standortes zu kompensieren, haben Martin de Bruin, Bernhard Eggen und Jacques Blumer von der Genossenschaft Schönberg-Ost zusammen mit Dres Hubacher von der Fachstelle Spielraum, Bern, begonnen, einen Bewegungsplatz mit anregenden Geräten für Gross und Klein sowie Möglichkeiten für generationenverbindende Aktivitäten zu planen.
Zudem soll mit einer Treppe eine Verbindung zum angrenzenden städtischen Rasenfeld geschaffen werden. Es kann für Ballspiele genutzt werden und ist selbstständig vom Spielplatz aus erreichbar. Eine zweite Treppe von der Brechbühlerstrasse aus soll den Spielplatz besser an den Gemeinschaftsraum und an das Quartier anbinden. Durch die Pflanzung neuer Hochstämme sollen wichtige Schattenplätze geschaffen werden.
Die DV vom 10.1.23 hat das Anliegen des Quartiervereins Schönberg Ost, den Spielplatz zu einer Bewegungszone umzugestalten, gutgeheissen. Als nächstes wird der Vorstand das Anliegen an die Stadt überweisen.
Wohnumfeldverbesserung: -> www.bern.ch/themen/stadt-recht-und-politik/mitreden-und-mitgestalten/wohnumfeldverbesserung
Wasserbauprojekt Elfenau
Andreas Stalder präsentierte die Ergebnisse zum Mitwirkungsprozess Wasserbauprojekt Elfenau. Es herrscht grundsätzliches Einverständnis zum Projekt Wasserbauplan Elfenau/ Nessleren und zur vorgesehenen Wegführung mit Vorrang der Naherholungsbedürfnisse bei den bestehenden Badebuchten und dem Chräbsebächli.
Im Moment gibt es keinen Handlungsbedarf. Ein Vorführungsprojekt ist in Arbeit. Zum neuen Standort für die Kammmolche hat die IG Elfenau vorsorglich Einsprache erhoben.
Kirchenfeldschulhaus
Die Delegierten hatten sich am 9.11.22 mit der Bitte an den Gemeinderat gewendet, das Projekt Umbau und Erweiterung Kirchenfeldschulhaus nochmals zu überdenken hinsichtlich Nachhaltigkeit. Der Gemeinderat hat entschieden, nicht auf den Antrag der QUAV 4 und der betroffenen Anrainer*- innen einzutreten, da dieses Projekt in einer Volksabstimmung angenommen wurde, und eine Neuplaung zu jahrelangen Verzögerungen führen würde, was angesichts der Schulraumengpässe schwierig zu kommunizieren wäre. Das Projekt respektiere den Nachhaltigkeitsgedanken, z. B. durch die Begrünung der Flachdächer und durch das Bestücken des Schulgebäudes mit einer Photovoltaikanlage.
Varia
– Umnutzung der Rückstellungen
– An der DV vom 22.2.22 wurde das Präsidium beauftragt, beim Gemeinderat (GR) die Umwandlung der Rückstellungen
– zu Gunsten eines digitalen Stadtteilbüros und eine Fristerstreckung für deren Auflösung zu beantragen. Der GR
– genehmigt den Antrag und verlängert die Frist bis Ende 2026, mit der Auflage, sich mit der zuständigen Fachstelle zu
– koordinieren. Somit kann das bereits budgetierte Projekt «Digitales Stadtteilbüro» durch die Projektgruppe weiter
– verfolgt werden.
– Umgestaltung Helvetiaplatz
– Das Siegerprojekt aus dem Wettbewerb bringt viele neue Bäume und ist deshalb ein guter Beitrag gegen die
– Klimaerwärmung. Auf den Antrag der QUAV 4, das Siegerprojekt zu priorisieren und umzusetzen, tritt der GR leider
– nicht ein.
– Ka-We-De
– Auf der Ka-We-De kann weiterhin Eishockey gespielt werden. Das Nachwuchstraining bleibt auf der Ka-We-De.
– Sanierung Rosengarten
– Da der Rosengarten seit über 60 Jahren nicht erneuert wurde, soll eine Gesamtsanierung erfolgen. Es müssen
– Vorgaben umgesetzt werden, wie z.B. die Barrierefreiheit. Aktuell können sich alle einbringen. Die QUAV 4 ist in der
– Begleitgruppe vertreten.
– Schosshalde/ZPK
– Die Anpassungen/Entflechtung bei der Busendhaltestelle Schosshalde/ZPK wurden realisiert. Das hat eine
– Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zur Folge. Einige Punkte sind noch in Bearbeitung.
Jürg Lüdi
Die Delegierten im Oktober 2022. Fotos: Lukas Lehman
Der Vorstand der QUAV 4 (v.l.n.r.):
Jürg Lüdi, Geschäftsführer
Hélène von Aesch,
Finanzen (inkl. Personal), Stadtgrün
Simone von Graffenried,
Kultur, Gesellschaftliches, Delegiertentag
Jürg Krähenbühl,
Stadtplanung, Baugesuche, öffentlicher Raum
Hans-Ulrich Gränicher,
Verkehrsplanung, Wirtschaft, Postdienste
Richard Pfister,
Koordination und Kommunikation
Meieli Dillier-von Grünigen,
Soziales, Anliegen aus der Bevölkerung
Richard Pfister gibt seinen Rücktritt als Co-Präsident und aus dem Vorstand QUAV 4 per März 2023 bekannt. Die QUAV 4 dankt Richard Pfister für seinen langjährigen und unermüdlichen Ein-
satz für die Quartierkommission, insbesondere für seine Arbeit als Co-Präsident, ohne die die Reorganisation der Kommission nicht so rasch hätte umgesetzt werden können.
Quartiervertretung Bern 4 | 3000 Bern | info@quavier.ch